167: Die Hamburger Klimaschulen – ein erfolgreiches Programm für weitere Bundesländer!?

Björn von Kleist

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Vortrag

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Dauer: 25 min

„Schulinterne Klimaschutzpläne“ sind der Schlüssel zum Erfolg: Klimakompetenzen der Schulgemeinschaft besser fördern und eigene CO2-Emissionen deutlich reduzieren (1200 Tonnen jährlich)

„Das Programm der Hamburger Klimaschulen wurde 2009/2010 entwickelt. Anfangs wurde das Konzept mit 24 Pilotschulen erprobt und evaluiert. Aktuell (2021/2022) gibt es in Hamburg 75 Klimaschulen, wobei allen Schulformen vertreten sind.
Der Kern des Programms ist es, dass die Schulen einen „schuleigenen Klimaschutzplan““ erstellen und umsetzen. Ein typischer Klimaschutzplan umfasst im Schnitt ca. 60 Maßnahmen, die sich auf die Handlungsfelder Strom, Wärme, Abfall, Beschaffung, Ernährung und Mobilität verteilen. Für jede einzelne Maßnahme ist der Umsetzungsbeginn terminiert und eine federführend verantwortliche Person bestimmt. Wenn möglich und sinnvoll wird auch errechnet, wie viel CO2-Einsparung mit dieser Maßnahme erreicht werden kann. Im Fokus steht in der Entwicklung sowie in der Umsetzung des schuleignen Klimaschutzplanes die Beteiligung der Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrkräfte, Eltern, die Schulleitung und nichtpädagogisches Personal werden umfänglich eingebunden. Die Maßnahmen im Klimaschutzplan sind nicht nur kurzfristig, sondern auch mittel- und langfristig geplant, teilweise reichen die aktuellen Klimaschutzpläne bis in das Jahr 2050. Eine Lehrkraft ist als Klimaschutzbeauftragte/r für die Aktivitäten in der Schule hauptverantwortlich. Unterstützt werden die Schulen bei der Entwicklung und Umsetzung der Klimaschutzpläne zum einen durch das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung und zum anderen durch die Hamburger Klimaschutzstiftung (s. KISS-Workshop „klimaneutrale Schulen““. Diese Institutionen unterstützen die Schulen durch Lehrerfortbildungen und Fortbildungen für Schülerinnen und Schüler, Entwicklung und Ausleihe von Unterrichtsmaterialen, Vor-Ort-Beratungen, Netzwerktreffen, „Sondermitteln für Klimaschulen““ und personell durch zusätzliche Honorarkräfte, sogenannte Klimacoaches.
Die Schulen können sich alle zwei Jahre mit dem Gütesiegel Klimaschule (wieder) auszeichnen lassen. Dafür müssen die Schulen nachweisen, dass sie die anspruchsvollen Gütesiegelkriterien einhalten konnten.
Das Programm der Hamburger Klimaschulen ist ein Schulentwicklungsprogramm für einen gut geplanten und damit verlässlichen und erfolgreichen Klimaschutz an Schulen.“

Links:
https://li.hamburg.de/klimaschule/
https://www.youtube.com/watch?v=uV4YawzquiU